Bürgerinnen und Bürger bringen Ideen zum „Stadtquartier Westliche Südstadt“ ein

Erster Bürgerdialog in der Gebläsehalle Henrichshütte

 

Gute Verbindungen zur Hattinger Altstadt, vielfältige Wohnangebote, viel Grün, wenig Verkehr im Quartier und zukunftsorientierte Arbeitsplätze: Das und mehr haben sich Bürgerinnen und Bürger beim Bürgerdialog zum „Stadtquartier Westliche Südstadt“ auf der ehemaligen O&K-Fläche gewünscht. In drei Themenrunden mit den Schwerpunkten „Variable Quartiersnutzung“, „Stadtquartier der Zukunft“ und „Impulse für die Stadt Hattingen“ wurden Ideen erarbeitet, die die IMMOWERK Invest Hattingen GmbH in die weitere Planung einfließen lässt. „Das neue Stadtquartier hat eine unvergleichliche Lage, in unmittelbarer Nähe zur Altstadt. Ich freue mich, dass die Fläche nun genutzt und entwickelt wird. Das ist wichtig für unsere Stadt“, sagt Hattingens Bürgermeister Dirk Glaser.

„Mit den Vertreterinnen und Vertretern aus Stadtverwaltung und Politik haben wir bereits viel zu den Chancen und Möglichkeiten des neuen Stadtquartiers diskutiert. Nun möchten wir den Ball auch an die Bürgerinnen und Bürger spielen, denn sie sollen mitentscheiden, was wir im Stadtquartier bauen sollen“, sagt Kim Niklas Andersson, Geschäftsführer der IMMOWERK Invest Hattingen, und betonte zum Auftakt des Bürgerdialogs: „Seien Sie jetzt mutig mit ihrer Vorstellungskraft – nur wer redet, der wird auch gehört.“

 

 

An Ideen und Kreativität fehlte es den Hattingerinnen und Hattingern in der Gebläsehalle Henrichshütte nicht. Nach Redebeiträgen von Bürgermeister Dirk Glaser, Stadtbaurat Jens Hendrix sowie der Architektin und Masterplanerin Alexa Waldow-Stahm wurde an jeweils drei Themeninseln im Word-Café angeregt diskutiert. Die Experten Christopher Schäfer, Vizepräsident IHK Mittleres Ruhrgebiet, David Sauss, Steinbeis-Innovationszentrum für nachhaltige Energiekonzepte, und Michael Lücke, Fraunhofer-Institut IML, gaben dabei wichtige Impulse.

 

 

 

Moderne Quartiersnutzung
Am ersten Thementisch ging es um das Oberthema „Urban leben, grün wohnen, nah arbeiten: Welche Nutzungen braucht ein modernes Stadtquartier?“. Besonders auffällig war hier der Wunsch nach vielfältigen Wohnangeboten mit einer sozialen Durchmischung, einem zentralen Treffpunkt mit Freizeitangeboten sowie einer besseren Verbindung zur Altstadt, zur Ruhr und zur Südstadt. Diskutiert wurde hier auch das Konzept der 15-Minuten-Stadt, in der Autos nicht mehr zwingend notwendig sind und alles, was man braucht, innerhalb 15 Minuten zu Fuß, mit dem Rad oder mit Bus und Bahn erreichbar ist.

 

 

Stadtquartier der Zukunft
Nachhaltigkeit, urbane Logistik und neue Mobilität: Dass sich in diesen Themenfeldern in Zukunft einiges ändern muss, stand für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bürgerdialogs fest. Verkehrsminderung in einem modernen Mixed-Use-Quartier, aber auch Klimaschutz und klimaangepasste Bauweise sind viel diskutierte Begriffe, die auch für die Bürgerinnen und Bürger wichtig waren und die im neuen Stadtquartier realisiert werden sollen. Weil viele aber noch immer auf ein eigenes Auto angewiesen sind, plädierten die Diskussionsrunden eher für eine autoarme statt autofreie Gestaltung des Quartiers. „Die Bus- und Bahnanbindungen sind einfach noch nicht gut genug, um vollends auf das Auto verzichten zu können“, so viele Bürgerinnen und Bürger.

 

 

Impulse für die Stadt Hattingen
Am dritten Thementisch wurden Lösungen für die Frage entwickelt: „Welche Arbeitsplätze sollen sich im Stadtquartier ansiedeln, um den Einzelhandel und die städtische Infrastruktur zu stärken?“ Der Gastro- und Gesundheitssektor, Pflege- und Betreuungseinrichtungen, Handwerk, IT oder Wissenschaft standen hoch im Kurs. Einig war man sich aber in einem Punkt: Nahversorger sind notwendig, es soll jedoch keine Konkurrenz zur Innenstadt aufgebaut werden.

Gute Mischung zwischen Wohnen und wohnverträglichem Gewerbe
Dass die vorgestellten Zielsetzungen für das neue Stadtquartier umgesetzt werden und die Anregungen in die weiteren Planungen einfließen, war den Bürgerinnen und Bürgern besonders wichtig. „Es war eindeutig herauszuhören, dass sich die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger vor allem aufs Wohnen konzentrieren. Auch das Thema Nachhaltigkeit wurde stark thematisiert: Unser Ziel ist es, gemeinsam mit der Stadt Hattingen als Projektentwickler ein Vorzeigeprojekt in Sachen Klimaneutralität und Nachhaltigkeit zu realisieren. Außerdem möchten wir eine gute Mischung zwischen Wohnen und wohnverträglichem Gewerbe finden. Wir freuen uns, dass unsere Vorstellungen bei den Bürgerinnen und Bürgern so viel Anklang gefunden haben“, erklärt Kim Niklas Andersson.

 

 

Im neuen Stadtquartier Hattingen sind bis zu 1000 Wohnungen möglich – der konkrete Nutzungsmix wird noch festgelegt. Davon ist dann die Zahl der Wohneinheiten sowie die Art und Größe der Gewerbeflächen abhängig. „Wenn man einen solchen Raum wie das Stadtquartier Hattingen zur Verfügung hat, dann ist das eine einmalige Gelegenheit. In vielen anderen Städten im Ruhrgebiet sind solche Flächen eine absolute Seltenheit. Das ist also eine große Möglichkeit, nicht nur für Stadt, sondern auch in Konkurrenz mit anderen Städten“, fasst Bürgermeister Dirk Glaser zusammen.

Insgesamt hat die Bürgerbeteiligung eine Fülle von Anregungen, Hinweisen und Präferenzen ergeben – diese werden aktuell von der IMMOWERK Invest Hattingen GmbH, vom mit der Masterplanung beauftragten Büro STAHM Architekten und der Stadtverwaltung geprüft und in eine konkretisierte Masterplanung überführt. Dabei werden verschiedene Aspekte weiter ausgearbeitet, die bei den Bürgerinnen und Bürger besonders im Fokus standen – zum Beispiel vielfältiges Wohnangebot, Nachhaltigkeit, autoarmes Quartier und Freiraumgestaltung.

Die Ergebnisse werden bei einem zweiten Bürgerdialog im ersten Halbjahr 2023 vorgestellt: Dann haben Hattingerinnen und Hattinger erneut die Möglichkeit, sich an den weiteren Planungen des neuen Quartiers aktiv beteiligen zu können.

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